Bedächtig lauscht ihr dem Atem des Windes wie er mit seinem frostigen Hauch durch die Wipfel der Bäume am nächtlichen Waldesrand streicht. Für einen kurzen Moment lasst ihr eure Blicke in die Ferne schweifen, als eure Aufmerksamkeit auf eine kleine, sich rasch nähernde Gestalt fällt. Zu eurem Erstaunen so scheint es euch, hält diese nun auch ohne Umschweife und ohne jede Spur von Scheu auf euch zu. Als sie nur noch ein paar Schritte von euch entfernt ist, glaubt ihr euren Augen kaum zu trauen. „Da brat mir doch einer 'nen Klabautermann“, denkt ihr bei euch und ertappt euch dabei, wie jede Anspannung ob des Unbekannten von euch abfällt. Ein Gnom? Unbewusst löst sich eure Hand wieder vom Schwertknauf zu eurer Rechten und aufs neue widmet ihr euch eurer Pfeife. Grübelnd entlasst ihr den Rauch der Pfeife in den rötlichen Abendhimmel. Als euch die kleine Gestalt nach einer kurzen Weile erreicht hat, bleibt sie vor euch stehen und tiefgrün funkelnde Augen suchen euren Blick. Wachsamkeit und Vorsicht liegen in ihnen verborgen, soviel entgeht selbst euch nicht. Obgleich nicht größer als eine Elle an Maß, so scheint euch dies jedoch kein verlässlicher Schluss auf die tatsächliche Größe zu sein. Ihr verharrt noch einen Moment über diesem Gedanken, als euer Gegenüber das Wort an euch richtet. „Seid mir gegrüßt werter Herr. Welcher Weg führt mich wohl zum nächsten Gasthaus?“ Verdutzt ob der Sprachgewandtheit des kleinen Mannes, deutet ihr nur nickend auf den Pfad rechts hinter euch, in Richtung Westen und entlang der Felder am Waldesrand. Erst als ihr eine ganze Weile der kleinen Gestalt gedankenversunken hinterher blickt, bemerkt ihr einen kleinen grünen Lichtschimmer, welcher dem Gnom stetig zu folgen scheint...
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