Kapitel 1 - Die Clanstruktur
Ein orkischer Clan setzt sich in der Regel aus verschiedensten Rollen zusammen, die durchaus in der Besetzung wechseln können. Das stets flexible Machtgefüge einer Orkhorde ist geprägt vom zahlreichen Dahinscheiden der einzelnden Orkischen Individuuen und internen Machtkämpfen.
Der Anführer, das Clanoberhaupt oder schlichtweg: Der Boss
Der Boss etabliert sich durch rohe Gewalt und einer gesunden Mischung aus Glück und der der richtigen Vorausplanung für die Gruppe. Meist ist es nahezu unmöglich einen Boss von seiner Position zu entfernen, da er sich nach einiger Zeit auf die Loyalität der Krieger verlassen kann und nicht selten einen erfahrenen Schamanen an seiner Seite hat. Nicht selten ist dieser Schamane maßgeblich an der Machtposition des Bosses beteiligt und kann ich genauso leicht wieder von Ihr entfernen.
Es scheint in der Natur eines Orks zu liegen, sich führen zu lassen. Da die Meisten Orks zwar auf chaotisches Verhalten aus sind und kaum zu mehr in der Lage sind, ist für den Erfolg einer Horde ein Grundmaß an einfacher, in der Regel einlinienförmiger, Organisation zwingend notwendig. In starken Horden und Clans rotten sich so irgendwann Krieger, Sucher und Schamanen aus rein praktischen Aspekten unter einer Hierachie zusammen.
Diese Führung und Organisation selbst gilt als erfolgreich, wenn viele Siege davongetragen werden, fette Beute gemacht wird und die Grundbedürfnisse der Orks gestillt werden.
Ein Boss legt Wert auf sein (für orkische Verhältnisse) majestätisches Auftreten. Er pflegt stets seine körperliche und geistige Überlegenheit durch besonders exotische Ausrüstungsteile, Trophäen oder Waffen zu untermalen. (nicht selten von einem mächtigen erschlagenen Gegner).
Er führt bei Verhandlungen (so sie denn stattfinden) stets das erste Wort und trifft die Entscheidungen für den Clan nicht selten einfach aus dem Stehgreif.
Ein Clankrieger, der den Boss herausfordert um sich selbst zu etablieren, wird vom Clan oft sofort ausgelacht, getötet oder verstoßen. Meist erntet er für seinen Mut, sich mit dem Alphakrieger anzulegen direkt von loyalen Kriegern Prügel und Verachtung. Einzige Ausnahme bilden die gestandenen Elitekrieger eines Clans, die direkt unter dem Boss stehen. Die Herausfordferung eines solchen Kriegers wird nicht einfach als Disziplinlosigkeit abgetan, sondern mündet in der Regel in einen rituellen Machtkampf auf Leben und Tod um die Führung des Clans.
Die "Hegel" oder "Heg´l"
ein junger, unerfahrener Ork der sich noch zu beweisen hat. Wann ein Hegl zu einem Krieger wird, entscheidet der Boss. Die anderen Krieger akzeptieren mit der Entscheidung seinen Status und der Hegl wird, so es möglich ist in einem orkischen Ritual zu einem Krieger gemacht. Das Ritual beinhaltet meistens eine spezielle Prüfung, in der sich der Krieger ohne Mithilfe anderer Orks in ihren Augen beweisen muss und sich nicht selten dabei in extreme Gefahr begibt.
Die Überlebenschance eines Hegels ist in der Regel gering. Meine Hochrechnungen ergaben, dass es nur etwa vier von zehn Hegeln Ihre Initiation zum Krieger überhaupt erleben.
"Krieger"
Ein angesehener Haudegen, der über anerkannte Kampffähigkeiten verfügt.
Titel wie "Spargl-Vanichtah" oder "Stumpn-Kloppah" können durch entsprechende Aktionen und Errungenschaften entstehen und heben besonders skrupellose oder erfolgreiche Streiter von Anderen ab. Oftmals sind diese Geschichten sehr ausgeschmückt und die bloße Tatsache, dass es nur einen einzigen Überlebenen eines Gefechts gibt, rechtfertigt die übertriebene Selbstverleihung von besonders protzigen Titeln.
Innerhalb der Krieger gibt es eine recht informelle und ebenso instabile Rangordnung nach einfachem "je stärker, desto höher" Prinzip. So ist es nicht verwunderlich, dass innerhalb der Orks zum Teil blutige Auseinandersetzungen zum guten Ton dazu gehören: Immerhin will jeder Ork ja die Rangordnung festlegen und jeder machthungrige Krieger möchte spätestens nach seiner Hegelprüfung seine Position gegenüber anderen Orks festigen oder verbessern.
Kämpfe unter Orks können dabei nicht selten auch mit Unterstützung eines fachkundigen Schamanen zu Ritualen werden, die den kriegerischen Gottheiten der Orks gefallen sollen.
"Sucher"
Sucher sind meistens spezielle Krieger, die sich mehr auf ihre Instinkte und Kniffe im Überleben verlassen als auf bloße ungeschlachte Kriegskunst. Oft als Waldläufer- und Schurken geschult, zeichnen sie sich als Späher, Fallensteller oder Intriganten aus, verfügen jedoch in der Regel auch über eine Grunderfahrung als Nahkämpfer.
"Schamanen"
Ein Schamane ist meist eine Art denkende Instanz zwischen Kriegern und einem Anführer. Er deutet den Willen der orkischen Götter und ist in der Lage von ihnen Macht zu empfangen, vor der sich die meisten anderen Orks verständlicherweise fürchten (was sie jedoch soweit es möglich ist, nie offen zeigen würden).
Er gilt für dümmere Orkkrieger meist als schwächlich und feige, oft entstehen auch Spotttitel für ihn - sogar bis hin zum einschlägigen "Trickser".
Oft erkennt jedoch der Anführer das Potenzial eines Schamanen und macht sich seine Macht zunutze. Dabei gelingt es den Schamanen meist suggestiv auf den "Boss" einzuwirken und eventuell eigene Pläne durchzusetzen oder sich vor dem Zorn der Mitstreiter zu schützen. Schamanen definieren sich über das Wirken von Priesterzaubern oder verfügen in der Regel über Zauber, ähnlich eines Hexenmeisters. Auch ein Schamane kann Kampferfahrung besitzen und über grundlegende Fähigkeiten als Kämpfer oder Barbar an den Tag legen.
"Trickser und Hexer"
Trickser in Reinkultur sind selten. Hexenmeister, Hexer, Geisterschamanen oder Druiden in elementarer Form, fassen in einer orkischen Clanstruktur meist nur schwer und langsam Fuß, da sie in der Hierachie der Krieger gnadenlos niedergehalten werden. Durch körperliche Unterlegenheit sind sie ohne besondere Verdienste für die Gruppe meist noch unterhalb der Heg´ls anzusetzen. Ihre Chance besteht lediglich darin, mit arkanen Fähigkeiten oder dem Beschwören von Naturgewalten Furcht in den Reihen der Krieger und Heg´ls zu säen. Ein so etablierter Bannwirker kann dann jedoch durchaus zu einem Schamanen werden oder eine separate Funktion innerhalb eines Clans einnehmen. Oft sagt man diesen Nebenrollen eines Clans dann auch hellseherische Fähigkeiten nach.